The Very Pleasure, 2.6.2015

Meine lieben Freunde des abseitigen Geschmacks! Nachdem Kollege Ge schon vor Monaten auf das mehr als exquisite Video zu “Sordid Pleasures” aufmerksam gemacht hat, war die Freude auf einen Live-Auftritt groß und berechtigt.

Fritz Ostermayer, seines Zeichens hauptberuflicher Schwadroneur, und Oliver Welter, das brüchige Organ von Naked Lunch, taten sich zusammen und gründeten eine Zwei-Mann-Alleinunterhalter-Band für sinkende Schiffe und vom Aussterben bedrohte Tierarten, oder Wahnsinnige wie uns. Dementsprechend fällt bei ihnen die Songauswahl aus, Werner (Hommage an Werner Schwab) als Opener, da kann man schon ahnen, wie es weitergehen wird. Der Alte Mann und der Bär (Eigendefinition Ostermayer) spielen und trinken, oder trinken und spielen sich durch ein abwechslungsreiches, thematisch klar ausgerichtetes Programm unbekannter B- und C-Seiten, ich vermute, dass für die Auswahl Herr Ostermayer verantwortlich zeichnete.
Ganz großartig Procul Harums “Homburg” und fast schon ein Ausreißer, da durchaus dem Mainstream zuordenbar “Cortez the Killer” von Neil Young.

Auf der Bühne wurde gelacht und geküsst, ebenso wie verspielt, geschrieen und versungen, Glanz, Gloria und Untergang sind Zwillingsschwestern, sie gehören zusammen, sonst bleibt alles hohle Pose (siehe Buben im Pelz).


Falls mich heute der Hitzeschlag treffen sollte, wünsch ich mir, dass The Very Pleasure mein Begräbnis mit einer halbstündigen “Cortez”-Interpretation versüßen, schöner kann der Sarg nicht in die Erde begleitet werden. (Ar)