Alicia Edelweiss, Lukas Lauermann und Sweet, Sweet Moon, 16.2.2018, Nachtasyl

Alicia im Untergrund

Alicia Edelweiss und Lukas Lauermann

Alicia Edelweiss und Lukas Lauermann, Nachtasyl

Nach wohl rund 20 Jahren Pause wieder einmal “Nachasyl” (das sich dieser Tag/Nachtasyl benennt)! Und es hat sich fast gar nichts verändert. Gut so, wichtiges Lokal!

Grund für den Ausflug in den verrauchten Keller im 6. Hieb war Alicia Edelweiss, die da gemeinsam mit Lukas Lauermann und Sweet, Sweet Moon (AKA Matthias Frey) die gemeinsame Konzertpremiere gab. Sleep.Less machten den Support und leiteten angenehmst (schön rockig-grungig) und gekonnt den Abend ein.

Über Lukas Lauermann gibt es ohnehin nichts mehr zu sagen, das Werk spricht für sich – ist irgendwo die Musik besonders fein, die Kunst groß und ein Cello gefragt, ist der Lukas nicht weit. Außer er weilt, wie gerade dieser Tage, in Istambul oder beglückt sonstwo in der weiten Welt das Publikum.

Lukas Lauermann

Lukas Lauermann

Sweet, Sweet Moon steht für Matthias Frey, der diesen Abend virtuos die Geige bearbeitete und mit Tütü auch für modische Akzente sorgte.

Alicia Edelweiss (heute als Fee, Prinzessin oder Göttin gewandet, suchts Euch was aus) ist mir im Zuge der Reise durch die Alternative-Untergroundszenerie schon mehrfach positivst aufgefallen: Da einmal mit der Quetschn in der Voodoo-Jürgens-Band, dann im Video von David HowaldThe Pariah nobody knew” (plus Vocals und Akkordeon bei dieser Nummer).

Da schließt sich also ein Kreis und es war eigentlich schon längst ein Konzertbesuch fällig – und nach den feinen Musikvideos von Kollegen “raiRau7” aus der Sargfabrik und der Ankündigung, dass Alicia demnächst mit den von uns sehr geschätzen Alpine Dweller (hier das Video “Bee!“) auf Deutschland-Reise geht, war klar: Da muss man hin, das ist ArGe-Musik – auch wenn der Ar leider zeitgleich ein Heimspiel der Sofa Surfers besuchen “musste”.

Denn Alicia Edelweiss ist schon solo mit Ukulele oder Akkordeon ein zircensisches Naturereignis – begleitet von Geige und Cello gleitet das bei einigen Songs des Abends schon ein wenig in den wunderschönen Wahnsinn hinüber. Kopfkino, Kopfkino, Kopfkino!

Sweet Sweet Moon

Sweet Sweet Moon

Von einer Premiere (in dieser Konstellation) ist gar nichts zu bemerken und es ist ein Vergnügen, sich anzusehen, wie Alicia Edelweiss ihre Musik spürt, lebt und -ansteckend fröhlich- auch im Gesicht trägt.

Beschreiben lässt sich das eigentlich nur unzulänglich, darum hier unten folgend einfach 2 Stücke aus dem Nachtasyl – habe glücklicherweise 2 Nummern erwischt, die mir besonders gut getaugt haben.

Was mir weniger getaugt hat: Leider ist es bei Gratiskonzerten ziemlich üblich, dass viele Leute (in der vollen Hütte) während der Lieder nicht die Pappn halten können bzw. diese auch nicht zumachen, wenn’s musikalisch einmal ruhiger wird. Zuletzt beim David Howald bemerkt, auch bei Alicia Edelweiss war ich knapp daran, einmal ein “Gusch” nach hinten zu brüllen.
Liebe MusikerInnen: Legt’s Euch diesbezüglich ein mehr oder minder charmantes Sprücherl zu und lassts Euch von ein paar ignoranten Arschgeigerln den Sound ned zerstören. Wobei es an dieser Stelle anzumerken gilt: Der Howald und die Edelweiss gehören sowieso zumindest in den Konzertsaal des Musikvereins;-)

Sodenn: Schlichtweg ein großartiges Konzert, bittschön wieder in ähnlicher oder gleicher Konstellation!

Fangeschwurbel aus, hier zwei musikalische Perlen des pipifeinen Abends:

Ge/02/2018