Sir Tralala & Voodoo Jürgens, Bühne Mayer Mödling, 17.9.2016

Pupperl lass die Hosn an, i wü nur tanzen

Ein stinknormaler Samstagabend im Speckgürtel um Wien. Stinknormal? Fast, denn die Normalität wird auf der Bühne Mayer in Mödling um exakt 20:30, oder etwas früher, nein, eher später, ganz sicher später, aufgehoben, als Sir Tralala die Bühne betritt und den ersten Teil des bunten Abends bestreitet.

Wir ArGeler schaffen es leider nicht ganz rechtzeitig vom Schankraum in den Keller und versäumen doch glatt den Opener. Zum Glück hat uns unser Fotosklave (herzlichen Dank!) zwei Platzerl reserviert, ansonsten müssten wir alten Männer stehen, so voll hab ich die Bühne Mayer noch nie erlebt (Negativrekord bei Son of the velvet rat).

Die grenzgenialen Lieder sind das Eine bei den Konzerten vom Sir, meistens der kürzere Part (außer das Publikum bekommt die schier endlos scheinde Doomslowmotion-Version des Lou-Reed-Hits Perfect Day vorgespielt, diesmal allerdings nicht), irgendwie find ich die Nummern ja sehr traurig, so traurigerclownartig, nur vordergründig lustig, mir ein Rätsel, warum da manche lachen, also wenn wir in Bruttobühnenzeit und Nettosingundmusizierzeit reden, also langsam entwickelt sich der Text zu einer Sir-Tralalaesquen-Wirrnissgeschichte, also ich lass das jetzt lieber und komm zum Kern des Pudels, die Zwischenansagen changieren zwischen Kabarett (Kleinkunst) und Großkunst. Nicht zu vergessen die Tanzeinlage beim überschriftig zitierten Neodiscoklassikers.

Sir Tralala live, Mödling, 2016, Mautwirtshaus-Bühne Mayer, 17.9.2016

Sir Tralala 2016

Sir Tralala live, Mödling, 2016, Mautwirtshaus-Bühne Mayer, 17.9.2016

Sir Tralala, Mödling, 2016

Sir Tralala live, Mödling, 2016, Mautwirtshaus-Bühne Mayer, 17.9.2016

Sir Tralala – konzentriert

Das Publikum ist erstaunlich begeisterungsfähig, es wird ausgiebig geklatscht und gepfiffen, die Stimmung ist perfekt angeheizt.

Ein besonderes Gustostückerl ist der “Oaschlochwalzer”, quasi ein Stück (nicht nur) österreichischer Seele:

 

 

Viele Geschichten, nicht nur aus dem Café Fesch

Nach einer kurzen Rauchpause geht es wieder weiter, der derzeitige Star unter den heimischen Liedermachern (inzwischen on the cover of the Rolling Stone, zumindest auf der Titelseite vom “Falter”), oder Gschichtldruckern, betritt die Bühne, seine inzwischen wohlbekannte, mit unzähligen Stickern beklebte Gitarre umgehängt, und legt los.

Sicher eine der letzten, rarer werdenden Möglichkeiten, Voodoo Jürgens solo, im kleinen Rahmen live und direkt zu erleben. Und es ist ein Fest, dem Burschen zuzuhören!

Egal ob Gitti, Tulln, oder das besagte Café Fesch, man fühlt sich in die (gar nicht so) gute Vergangenheit, sprich die grauen 80er, zurückversetzt, die scheinbar immer noch andauern, oder nachwehen.

Auch beim Herrn Voodoo kommt das Traurige nicht zu kurz, der Tod spielt immer wieder mal mit, “Au weh” sei da allen ans Herz gelegt!

Voodoo Jürgens live in Mödling, Mautwirtshaus/Bühne Mayer 2016

Voodoo Jürgens live 2016

Voodoo Jürgens live in Mödling, Mautwirtshaus

Voodoo Jürgens live

Voodoo Jürgens live Mödling 2016

Voodoo Jürgens Mödling 2016

 

 

 

 

 

 

 

Das Publikum pfeift und klatscht, dass es eine wahre Freude ist, dem Voodoo fallen zum Glück gegen Ende noch ein paar Lieder ein, weil niemand will so recht, dass der superbe Konzertabend so schnell zu Ende geht.

Gegen 23:00 ist dann wirklich Schluss, zumindest auf der Bühne, vor dem Lokal wird noch gestanden/gesessen und geraucht, gefachsimpelt, oder einfach gschichtldruckt. Sehr fein! (Ar)

Sir Tralala live, Mödling, 2016, Mautwirtshaus-Bühne Mayer, 17.9.2016

Sir Tralala – entspannt nach dem Gig

Voodoo Jürgens in Mödling nach dem Konzert 2016

Voodoo Jürgens