Sir Tralala, Chelsea, 11.1.2016

Do the Autisten Rock

Nachdem Voodoo Jürgens den Abend mit seinen Milieustudien allerfeinst eröffnet hatte, Kollege Ge hat hier berichtet, betrat unser hoch verehrter Sir die Bühne und redete, um das Publikum richtig einzustimmen, sich mal ordentlich warm.

Sir Tralala ist ja ein begnadeter Künstler, genremässig nicht einordenbar, dekonstruktivistischer Eklektizist, Electroclashbarde, oder doch Cuntry/Kantrysänger? Keiner kann das sagen, der Sir wahrscheinlich selber nicht, aber genau solche Musiker bringen die spannendsten und schönsten Konzertmomente. Man weiß nicht, was einen erwartetet, gewiss jedoch immer was Anderes.

Sir Tralala Live @ Chelsea

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Als es dann mit den Aufwärmübungen vorbei war, gings mit den Liedern los. Im Merken bin ich ja ganz schlecht, sollte mir vielleicht mal angewöhnen, einen Notizblock und Stift in die Jacke zu stecken, aber auch das vergess ich wahrscheinlich bis zum nächsten Konzert. Die ersten Lieder waren jedenfalls ruhig, nur mit Gitarre und Gesang.
Nach weiteren Ansagen bezüglich Zeugung, der im Chelsea tanzenden Mutter und den ungezählten unerfolgreichen Aufrissversuchen wurde es musikalisch lauter und italodiscoesque mit “Pupperl lass die Hosen an, ich will nur tanzen”, ein sperriger Titel für einen Floorfiller, könnte beinahe vom Gabalier stammen, blies das Hirn aber schön durch. David Hebenstreit nennt das Autisten Rock.

Sir Tralala Live @ Chelsea

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“Ich bin der glücklichste Alleinunterhalter, ich hab mich auf der Bühne noch nie ernsthaft verletzt.” Wir freuen uns darob solcher Aussagen, Sir Tralala soll uns noch lange unverletzt und bester Dinge erhalten bleiben, seine One-Man-Show ist einfach unverzichtbar. Die Welt braucht Lieder wie “Ich reiß mir das Herz raus und stopf´s dir ins Maul” und “Dr. Braun”.

Einen wahren Höhepunkt stellt das in Superslowtempo gespielte Lou Reed Cover “Perfect Day” dar. Gut 15 Minuten dauert das Stück in Sir Tralalas Interpretation, manche Zuhörer legen sich auf den Boden, als wären sie im Park, es wird zaghaft mitgesungen, eine einmalige Stimmung, Liebe liegt in der Luft, Liebe zur Musik und was man damit alles machen kann.

Sir Tralala Live @ Chelsea

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Zu guter Letzt gibt´s “Hallelujah” und “Somewhere Over The Rainbow”, es ist weit nach Mitternacht, die Yellow Brick Road wartet vor der Tür, mich heim in Morpheus Reich zu bringen. (Ar)