Donauinselfest, 25.6.2016, FM4-Bühne, I’m a Sloth, Voodoo Jürgens, We Walk Walls

Faultiere, Voodoo, We Walk Walls

Trotz einer gewissen Skepsis gegenüber dem Donauinselfest (kurz: DIF) hat es uns auch 2016 wieder an den oberen Rand der Donauinsel verschlagen, wo es -genauso wie im Mittelteil, der zu durchqueren war- sehr viele “interessante” Menschen zu passieren galt, es aber jedenfalls und in der Regel die bessere Musik gibt: Denn dort ist die FM4-Bühne gelegen, vor welcher wir uns am DIF-Samstag bei grob 35 Grad in der Frühnachmittagssonne einfanden.

Besser gesagt: Zuerst nur ich, das Ge der ArGe – denn der arge Ar war -wieder einmal- deutlich zu spät und bekam gerade noch die letzte Nummer der ersten Band mit. Söba schuid…

I’m a Sloth (mit der Arschkarte)

I'm a sloth live Donauinselfest 2016

I’m a sloth live Donauinselfest 2016 (klick to enlarge)

Keine Frage, es ist natürlich eine Ehre, auf der FM4-Bühne spielen zu dürfen – der Opener hat es aber gerade an Hitzetagen (wie auch im Vorjahr) ziemlich schwer: Kaum Publikum vorhanden (wiewohl deutlich mehr als im Vorjahr) – und die wenigen hitzeresistenten Leutln verstecken sich ganz oben im Schatten der Bäume.

Den Faultieren (Flora Ska, Bernhard Drexler und Andreas Kuzmits) war das aber sichtlich wurscht: Der Gig wurde allerfeinst absolviert!

Auch wenn sich die 3 auf der riesengroßen Bühne wohl ziemlich verloren vorkommen müssen (ein kleiner Club mit -fröhlichen- 100 bis 150 Leuten ist für die Grunge-Punk-Rockmusik von I’m a Sloth) – am lässigen Sound im Stile von Breeders, Nirvana etc. änderte das gar nichts, nach dem Auftritt beim Kurt-Cobain-Tribute im Frühling ist nun bestätigt: I’m a Sloth sind auch mit eigenem Material immer einen Besuch wert und es wird sichernicht mein letzter solchiger gewesen sein.

Musik mit Herz, Hirn und Leidenschaft.

Und ja: Ende 2016 kommt der neue Longplayer der Faultiere, “Bosom” wird er heißen und er wird ganz sicher gut, eine Nummer daraus hätten wir schon anzubieten:

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier live Donauinsel 2016

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier live Donauinsel 2016

Nach “At Pavillon”, einer jungen Partie, die schon sehr netten Funk abliefert, füllte sich die Wiese vor der Bühne erstmals ein wenig: Immerhin stand darauf der Herr Voodoo Jürgens, rising undergroundstar 2016 der ArGe (gleich hinter dem Sir Tralala, der immer unser Star ist) und in den letzten Monaten auch schon auf FM4 fett angekommen und dort angenommen.

Und warum spielt der Voodoo dann schon knapp nach 15h? Keiner weiß es – außer vielleicht der Programmverantwortliche, der den Voodoo ruhig (und günstiger) als Mainact in den Abend (statt den alten Dinosaur jr., die leider absagten) legen hätte können…

Nevermind: Uns interessierte ohnehin primär, wie denn der Voodoo mit Band klingen würde – denn bisweilen haben wir den Herrn ja nur solo mit der Klampfn erlebt. Waren wir im Chelsea noch der Ansicht, da wäre eine Band im Background fein, so war ich nach dem Seestadt-Konzert fast der Überzeugung, dass der Voodoo das solo durchziehen sollte. Schmecks: Schon steht “Die Ansa Panier” neben dem Voodoo, der -wie üblich- natürlich wieder in einer solchen Panier (für Nicht-Dialekt-Kundige: Panier=Kleidung, Ansa-Panier: Beste Ausgehkleidung) erscheint.

Um es kurz zu machen: Dem Publikum hat’s getaugt, dem Voodoo ebenfalls, dem 1-A-Musiker David Schweighart (haben wir erst jüngst beim Trojanischen Pferd über den grünen Klee gelobt), der ein Teil (Schlagzeug) der Ansa-Papier ist, ebenso, der Kollege Ar war auch sehr zufrieden und ich war zumindest beruhigt.

Aber urteilt selbst:

We Walk Walls

We Walk Walls live Donauinselfest 2016

We Walk Walls live Donauinselfest 2016

Nach den Geezers und Fran San Disco (die dem Namen alle Ehre machten) waren dann auch schon We Walk Walls an der Reihe.

Eine Truppe, auf die Kollege Ar schon sehr steht und die ich mir erstmals live gab.

Und das war sicher (trotz Hitzekollapsgefahr) kein Fehler: Denn in der mir vordergründig sehr supekten Kategorie “Indie-Pop” (Eigenbeschreibung) gibt es nun auch eine Band, die bei mir an vorderster Stelle rangiert: We Walk Walls liefern feine Qualität ab und haben dabei auch noch richtig Spaß. Fast schon Rock 😉

Auch hier gilt: Schaut’s Euch das einfach an – und ab auf’s nächste Konzert!

Ein heißer Nachmittag, ein lohnender Besuch auf der Insel.

(Ge)