Helmi’s Nightmare, Szene Wien, 5.2.2016

Helmi’s Nightmare – Sieger der Herzen

Helmi's Nightmare

Helmi’s Nightmare

Viertelfinale bei der “Planet Festival Tour”, einem Bandbewerb, der in der Szene Wien ausgetragen wird und dessen Finale -als große Belohnung für viele Bands- im Gasometer ausgetragen wird.

Mit dabei: Helmi’s Nightmare, die Band von Gerhard “Helmi” Eichberger, die wir uns schon länger einmal live ansehen wollten. Der Ar schwänzt den Abend, also muss sich das Ge der ArGE alleine ins Getümmel werfen.

Gerhard “Helmi” Eichberger

Um “Helmi’s Nightmare” zu beschreiben, bedarf es einer doch einer etwas längeren Einleitung: Als alter Drahdiwaberl-Fan ist mir Gerhard (den “Helmi” erbte er bei Drahdiwaberl) schon aus der mittleren bis späteren Schaffensperiode der Band bekannt – er gab dort primär den “Bladen”, ob durchaus vorhandener Leibesfülle keine schwere Aufgabe, die sich bei Stefan Weber & Co. primär einmal auf “Performance” und nicht auf Gesang beschränkte. Und das war auch gut so – denn die feinen Töne sind des Gerhard’s Stärke nicht.


Auch aus dem heimischen Facebook-Vorläufer, der Blackbox, ist mir der im Tullnerfeld beheimatete Gerhard schon seit vielen Jahren bekannt – insbesondere wenn es darum geht, Problemlösungen für dies und das zufinden, wendet sich Gerhard in der Blackbox mit meilenlangen Postings sehr gerne an recht vife Leute, deren guten Rat Gerhard dann aber in der Regel beinhart ignoriert…

Gerhard "Helmi" Eichberger

Gerhard “Helmi” Eichberger

Ins Detail wollen wir hier gar nicht gehen – aber wenn sich der Gerhard einen Fehler einbildet, dann begeht er diesen auch häufig. Da nützt kein noch so weiser Rat.

Nach dem Rauswurf bei Drahdiwaberl (die aber inzwischen ob der Erkrankung von Stefan Weber ohnehin nur noch ein Trauerspiel darstellten; von Gerhard verliehenes und nicht retourniertes Geld dürfte damals nicht unwesentlich gewesen sein) bildete sich Gerhard eine Solokarriere als Musiker ein – Texte hat er ohnehin schon längere Zeit geschrieben.

“Helmi’s Nightmare” ward geboren – einzig fehlte dem Frontmann Helmi die Band…

Aus dem damaligen Bekanntenkreis wurden diverse Söldner und Söldnerinnen rekrutiert, die sich in der Regel teuer bis sehr teuer bezahlen ließen, aber wenig Lust hatten, mit Gerhard wirklich bzw. ernsthaft Musik zu machen.

Erster negativer Höhepunkt, war ein “Anti-Michael-Jackson-Konzert” anno 2009: Groß angekündigt, mit schwersten logistischen Problemen verbunden (die man im Internet bei gründlicher Recherche raumfüllend von Gerhard vorgetragen lesen kann) und mit einem finanziellen Debakel: 15 Zahlenden in einer viel zu großen Location, 300 Euro Einnahmen standen 9.000 Euro Minus entgegen. Wer das gezahlt hat? Man ahnt es schon…

Wohl noch deutlich teurer dann die CD-Produktion von “A langer Spieß”, die sich Gerhard heftigst einbildete und welche dann nach Hängen und Würgen Anfang 2012 auch fertig wurde: Gesangstraining (!!!) bei Wickerl Adam oder Gitarre von Zebo Adam plus weitere Musiker – das war sicher nicht billig… Veröffentlicht wurde dieses Album übrigens bei einem Toplabel für Alternative-Musik – monkey. ;Walter Gröbchen ließ sich hier wohl erweichen. Verkaufszahlen: Knapp über Null.

Hauptsächlich ist diese CD mit Gedichten von Gerhard gefüllt – Musiknummern wie “Menschenfresser” oder “Ich bin ein Gourmet” erhielten dann sogar recht passable Videos. Der Titel “I waar’ so gern a Rockstar” war sicher Programm – daran sind aber schon weit bessere Musiker massiv gescheitert. Wohl aber wurde aber selten derart hohes Lehrgeld gezahlt…

Nebstbei in der “Rockstar-Bio” noch erwähnenswert: Eine (ziemlich erfolglose) Sequenz in Elisabeth T. Spira’s “Liebesgschichten und Heiratssachen” sowie ein (ebenso erfolgloser) Auftritt bei der “Großen Chance”. Bei letzterer war zwar erwähnenswert, dass es Gerhard immerhin in die Show geschafft hat (wohl zwecks “Vorführen”) und andere feine Musiker nicht (z.B. wurde Agnes Milewski jüngst beinhart auf ein paar Sekunden zusammengeschnitten), für den Durchbruch hat es aber mangels Publikum für Gerhard’s “Sprechgeschrei” klarerweise dann doch nicht gereicht.

Helmi’s Nightmare is over?

Helmis Nightmare Szene Wien

Helmis Nightmare Szene Wien

So Ihr es jetzt geschafft habt, den Text bis hierher zu lesen (wiewohl der Gerhard deutlich länger schreiben würde, das sei gewiss), meine Hochachtung!

Zur Belohnung habt Ihr Euch auch eine gute Nachricht verdient: Die aktuelle Truppe von Helmi’s Nightmare ist genau das, was Helmi’s Nightmare sein kann und sollte!

Über den Umweg eines deutsche Musikforums (wo man den Helmi ob seiner langen Postings und schwerer Inhalte kräftig zerrissen hat) haben sich da nunmehr ein paar sehr lässige und leiwande Typen um den Gerhard eingefunden, die nicht nur musikalisch gar nicht so übel sind, wie man als Trashband eigentlich sein sollte, sondern auch an Gerhard’s Börserl nicht sonderlich interessiert scheinen. Außer im Börserl wären gerade die Eintrittskarten für die Band sowie die Fans, die der Gerhard zu Hause vergessen hat – soll schon so oder so ähnlich vorgekommen sein…

Die teure Söldnerzeit scheint demnach also zum Glück vorbei zu sein, Gerhard’s neue Band ist ein Projekt, dass durchaus Spaß machen dürfte: Auf der Bühne wird gesoffen, gegrinst und kräftig Druck gemacht, zum fetten Sound erhebt der Helmi dann (ab und an etwas zu spät oder zu früh – die Einsätze sind auch nicht gerade seine Stärke) seine Stimme, dazu “tanzen” noch 2 ganzganz fesche Gogo’s (siehe Video).

Rock’n’Roll-Spaß pur – schön, dass das noch gelebt wird. Mir hat’s sehr getaugt!

Der letzte Platz im Viertelfinale war demnach quasi eine Schweinerei (wiewohl ich der einzige war, der einen “Betrug”-Schrei wagte) – den Herren von Helmi’s Nightmare war’s aber genau Blunzn, der Platz wurde quasi ja sogar angestrebt.

Seriously spoken wäre (bei mehr Trash-Affinität seines Fachjury, die bei beiden Members der ArGe aber überproportional ausgeprägt ist) tatsächlich ein 3. oder 4. Platz drin gewesen. Mit der Jury war ich aber trotzdem einigermaßen zufrieden: “Die Verwegenen” hätte ich auch auf Platz 1 gehabt, Platz 2 wäre bei mir an “Facewalk” gegangen, “The Fair” waren aber auch in Ordnung.


Helmi’s Nightmare haben bei uns einen Fixplatz – vielleicht schon auch sehr bald in unserer Künstlerrubrik. Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut…;-)

(Ge)