Sir Tralala – wieder ein Versuch eines Interviews
Herkömmliche Interviewversuche der ArGe mit David Hebenstreit (alias Sir Tralala) sind eher zum Scheitern verureilt!
Schon der Erstkontakt (als der Sir den Kollegen Ar am Lokus nach einem Buben-im-Pelz-Konzert mit dem lokalen Tontechniker verwechselte) ließ erahnen: Da lässt es sich wunderbar (primär einmal über Musik) plauschen. Das klassische Frage-Antwort-Spiel könnte hingegen schwer werden…
Bestätigung dann ein paar Wochen später im Zuhause des Herrn Hebenstreit – eine familäre Grillage in angenehmster Umgebung lässt den Notizstift ruhen. Erstens weils wurscht ist (wir müssen ja zum Glück nicht von der ArGe leben) und zweitens ist es einfach zu gemütlich und man hat sich viel zu erzählen. Von A über B nach C, direkt zu Z, kurz wieder zu B und von Y über K ohne Umwege auch gleich zu E. Etceteraetcetera. Einfach ein schöner Abend am (erweiterten) Stadtrand von Wien.
Nächster Versuch: 30.11. 2015, Pizzeria Mediterrano, Stadtrand von Wien
Kollege Ar hat sich gerade vom Zahnarzt quälen lassen und fällt somit kurzfristig aus – es wird trotzdem nicht langweilig.
David Hebenstreit plaudert und plaudert (wir haben uns schon ein paar Monate nicht mehr gesehen), bittet dann um kurze Auszeit um in Ruhe die Speisekarte studieren zu können und vergisst dann nach Lieferung der scharfen Pizza dann auch gleich wieder gute 10 Minuten aufs Essen.
Typisch David: Nicht nur in der Musik – auch im Alltag scheint die Manie nicht immer gänzlich fern.
Sir Tralala – Genie und Wahnsinn
Ernst Molden bezeichnet den Nino aus Wien als Genie, selbiger den David Hebenstreit. David Hebenstreit ist somit eindeutig das “Obergenie” der heimischen Musikszenerie.
Spricht man mit heimischen Musikern bzw. in der Szenerie tätigen Menschen über den Sir, so ist festzustellen, dass hier zumeist größte Hochachtung vorherrscht, erwähnt man ein nahendes Treffen, so werden in der Regel ganz ganz liebe Grüße ausgerichtet.
Musiker kennen und mögen David Hebenstreit, Musikkonsumenten aber leider kaum.
Kein Wunder – ist die musikalische Kost des Sir Tralala in der Tat doch sehr abwechslungsreich (auch innerhalb von Alben) und oft für den Durchschnittskonsumenten zumeist schlichtweg unverdaulich. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Darüber hinaus gilt (wie auch für fast alle anderen guten Musiker): Das Airplay der heimischen Radiostationen hält sich (vorsichtig formuliert) in Grenzen.
News vom Sir Tralala
Die Pizzeria leert sich nach 2-3 Stunden Plausch über die Welt (Gott haben wir ausgelassen) langsam, nur noch David und ich sitzen im Raucherberich und David merkt plötzlich “I red scho wieder nur über andere…” – Zeit wird’s, dass ich mir doch noch ein paar Notizen mache. Und News vom David aka Sir Tralala gibt es erfreulicherweise genug:
Da wären einmal ein paar kommende Termine mit den Buben im Pelz im Dezember (siehe Homepage), am 11.1.2016 ein (recht rares) Live-Solo im Chelsea und am 15.1.2016 gibt es den Sir als Teil der “Wiener Melange” (= Raphael Sas, pauT, David Wukitsevits, Lukas Lauermann, Walther Soyka und Sir Tralala) im Orpheum mit Haberer Nino aus Wien zu lauschen.
Befragt nach Plänen für die nächste Zeit steht bei David gegenwärtig (und schon einige Zeit zuvor) die Errichtung/Ausstattung eines eigenen Gargagenstudios an der Tagesordnung.
Und – Trommelwirbel an dieser Stelle – 2016 ist auch die Arbeit an einem neuen Soloalbum geplant. Schon rund 50 (!!!) Songs haben sich diesbezüglich angesammelt, “abwechslungsreich” wird dieses Konzeptalbum sowieso. Wer den Sir und seinen Perfektionsdrang bzw. seinen Ideenreichtum kennt, weiß: Schnellschuss wird das sicher nicht – 2017 könnte das Werk dann finalisiert sein.
Überraschung 2: Der Longplayer mit dem Arbeitstitel “Echt gute böse Lieder” könnte großteils aus deutschsprachigen Songs bestehen – bisweilen eher die Ausnahme denn die Regel bei David Hebenstreit.
3 potenzielle Songtiteln dürfen wir auch schon verraten: “Schiach”, “Oaschlochwalzer” und der bisweilen unveröffentlichte Sir-Tralala-Live-Fast-Schon-Evergreen “Heut’ reiß’ ich mir mir mein Herz aus und stopf’s dir in dein Maul”.
Dass da noch etwas dazwischenkommen kann, ist ob der Vielseitigkeit des David Hebenstreit gar nicht unmöglich (auch andere Projekte hat mir David skizziert, die sind aber noch nicht druckreif) – wer auf seiner Homepage unter “Meine Arbeiten” die Tätigkeitsbereiche “Komponist, Textautor, Arrangeur, Songwriter, Musikproduzent, Filmmusikkomponist, Musikprogrammierer, Sounddesigner, Tonmischer, Studiomusiker, Livemusiker, Bandcoach, Schauspieler, DJ, Anarcho Comedian, Dozent, Kurator, Juror und bin ausserdem im Bereich der Konzeptionierung und Durchführung von Veranstaltungen und Musikprojekten tätig” anführt und auch noch ein Privatleben hat, dem wird wohl nicht wirklich langweilig.
Die ArGe bleibt dran!
(Ge)