Voodoo Jürgens, Franz Fuexe, Rock den Park Groß Gerungs, 28.7.2017

Wald4tel rocks – Comeback des “Rock den Park-Festivals” Groß Gerungs

Franz Fuexe Rock den Park 2017

Franz Fuexe Rock den Park 2017

Nach einigen Jahren Pause haben sich die fleißigen Members und Helferleins des “Verein dasKonzept” entschlossen, das Rock-im-Park-Festival nahe Groß Gerungs wieder auferstehen zu lassen.

Und dazu auch gleich ein derart exquistites Programm erstellt, dass sich die ArGe (dermal komplett plus Kamerakind vor Ort) schon wochenlang auf den Freitag freute:

Worried Man & Worried Boy, A Life, A Song, A Cigarette, DAWA, Voodoo Jürgens und Franz Fuexe. Da hielt sich die Trauer ob des gleichzeitig stattfindenden Gratisfestls “Popfest Wien” in Grenzen – ab ins Waldviertel nach Groß Gerungs.



Der Weg dorthin (via Krems und Zwettl) kann sich schon ziemlich ziehen (insbesondere die Lastwägen etc. auf den Bundesstraßen sorgen dafür) – lohnt aber allemal.

Während Kollege Ar zwischenzeitlich noch den größten Arsch der Welt fotografierte (die Weltkugel nahe Groß Gerungs), ging es einmal zum Campingplatz und folglich zum Einchecken.

Erster Eindruck: Großes, weitläufiges Areal – und lauter freundliche, gutgelaunte Leutln.

Über Worried Man & Worried Boy, A Life, A Song, A Cigarette sowie DAWA wird dann noch Kollege Ar berichten, mir bleibt die Ehre, meine Eindrücke zu Voodoo Jürgens und den Fuexen zu schildern.

Diese wurden ob der durchaus ansprechenden Qualität der vor Ort befindlichen “Zwettler-Tränke” zwar grob beeinträchtigt, wären aber wohl auch komplett nüchtern klar ausgefallen:

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in Form

Voodoo Jürgens, Rock den Park 2017

Voodoo Jürgens, Rock den Park 2017

Den Voodoo “begleiten” wir nun schon seit Anfang 2016 – als noch nicht klar war (sich aber sehr wohl schon abzeichnete), dass “Voodoo Jürgens” dereinst ein veritabler Erfolg werden würde.

Beim ersten Solokonzert im Chelsea waren wir uns einig: Da fehlt noch etwas Begleitmusik. Beim Solokonzert 2 musste ich mich revidieren: Genau so solls sein. Voodoo solo rulez!
Auf der Donauinsel 2016 (erstmals mit Band “Ansa Panier”) fühlte ich mich bestätigt: Geht ned so rein wie solo, im Herbst in Mödling (solo) dann nochmals Bestätigung. Solo!

Dazwischen hat Voodoo Jürgens viel Musik verkauft, unzählige Konzerte im In- und Ausland mit der Ansa Panier bestritten und nach Groß Gerungs darf ich meine Meinung wieder aktualisieren: Große Bühne, Band. Kleines Tschocherl: Solo.

Ergo: Passt genau so, wie’s eh gemacht wird;-)

Voodoo Jürgens Rock den Park

Voodoo Jürgens rockt den Park

Mittlerweile kommt die Band plus Voodoo für mich auch viel homogener rüber als noch vor einem Jahr auf der Donauinsel – und der Herr Voodoo wirkt on stage noch um einiges lockerer als zuvor. Ob da hunderte (Groß Gerungs) oder tausende Fans (Donauinsel 2017 mit dem Nino) vor der Bühne stehen, scheint ziemlich wurscht – den Voodoo regt so leicht nix mehr auf, die freudig werkelnde Band an seiner Seite wohl auch nicht.

Und der Herr hinter dem Voodoo ist jetzt doch schon ein kleiner Star geworden – davon ist ihm aber genau nichts anzumerken, nach wie vor ein lässiger, gemütlicher Kerl. Chapeau!

Die gute Nachricht zum Schluß: Auch neues Liedgut von Voodoo Jürgens wurde gehört – die Wahrscheinlichkeit eines Nachfolgers von “Ansa Woar” wird demnach größer.


Und das erfreut sehr, wiewohl natürlich die Latte nun schon verdammt hoch liegt und derartig neue Geniestreiche kaum zu kopieren sind und man “Tulln” sowieso nur 1x schreiben kann.

Franz Fuexe – Danke…leiwand!

Franz Fuexe live 2017

Franz Fuexe live 2017

Seit die Fuexe vor ein paar Jährchen den Song “Alfons” (über den reizenden Herrn Alfons Eduard Alexander Antonius Maria Andreas Hubertus Christoph Mensdorff-Pouilly) mit einfachem -aber sehr deutlichen- Video ins Netz gestellt haben, haben diese einen Fan mehr: Mich.

Inzwischen ist mir auch anderes liebliches Liedgut der Fuexe ans Herz gewachsen – und sämliche Videos der Band beweisen, dass man mit ein paar mehr oder minder kreativen Ideen, klarer Aussage im -oft unverständlichen- Mostviertler Dialekt, einer großen Portion Schmäh und Selbstironie sowie auch einigen durchaus kräftigen Riffs durchaus zeigen kann, warum Punk noch immer nicht wirklich tod ist und dieser Tage z.B. mit der (selbstgewählten) Bezeichnung “Hardcore Punk” weiterleben darf.

Da geht’s jetzt nicht um Schönheitspreise, vielmehr um: Vollgas geben, a bisserl deppert und leicht ordinär sein, den Alltag aus den Instrumenten entweichen lassen bzw. aus den Magengruben brüllen – etwas, so mein Eindruck, das viele Leutln dieser angepassten Tage leider nicht mehr können bzw. dürfen…

Franz Fuexe beherrschen diesen “Scheiß-mir-nix-Style” aus dem “Effeff”.


So dies dann auch noch mit Texten einhergeht, die man (so man sie ohne Untertitel versteht, das ist das einzige -wohl kaum zu behebende- Problemchen der Fuexe) durchaus in die Rubrik “Resch, aber Gscheit” einordnen könnte, verdient das Beachtung. Noch mehr Beachtung, als den Fuexen zur sehr späten Stunde in Groß-Gerungs zuteil wurde.

So wäre die zweizeilige Nummer “Danke, Oasch” ob ihrer klaren Aussage und Demasikerung einer oft grauslichen Höflichkeitsfloskel durchaus Bachmann-Preis-würdig:

“(He) Wie gehts da?”

“Danke, Oasch!”

😉

Live ist natürlich Textsicherheit sowohl beim Betrachter als auch beim Betrachteten völlig blunzn (den Gesang titulieren die Fuexe sowieso treffend “Gschroa”), da geht es nur um Attutüde und Vollgas. Other bands play, Manowar kill, fällt mir da spontan ein.;-)

Mit “Geht’s ham, schleichts eich”, “besser wirds nimma”, “des war des Beste, was ihr jemals gsehn hobts” verabschiedeten sich Luca Mayr und Bandgesellen (Jürgen Schallauer, Matthias Leichfried und Chris Pruchner) dann von der Bühne und ließen damit auch die für Punkbands wichtige Kategorie “Publikumsbeleidigung” nicht aus.

Ein herrlicher Abend, nichts anderes hätte ich mir erwartet;-)

Möge 2018 wieder der Park gerockt werden

Großes Kompliment an dieser Stelle auch noch an die Veranstalter und die vielen fleißigen und netten Freiwilligen: Möge auch 2018 wieder im Park gerockt werden!

Eloui, Rock den Park, 2017

Eloui, Rock den Park, 2017

In Sachen feiner Bands hat man da bezüglich Freitag fast ein wenig übertrieben (was zufolge hatte, dass die früh antretenden WM&WB und ALASAC nicht die ihnen “zustehenden” Zusehermassen hatten) – und die Idee mit der zusätzlichen Singer-Songwriter-Bühne ist zwar fein, bringt aber die Festivalbesucher fast ein wenig in Dauerstress, insbesondere wenn man sich alle Bands und KünstlerInnen ansehen will und dazwischen auch noch Tratscherl, Bierholen, Burgermampfen bzw. Bierentsorgen erledigen will.

Apropos Künstlerin auf der anderen Bühne: Da wäre auch noch z.B. Madame Eloui gewesen, welche ich leider wiederholt nur im Fadeout Ihres Auftrittes belauschen konnte – wiederum sehr überzeugend, die Dame!

(Ge)