Frank, Choke On Me, Nici Vicente & The Road Runners im 3er Wirtshaus Zwerndorf, 10.3.2017

Als natural born Wiener hat man so seine Lokale, speziell für Livemusik, am Radar, kennt sich einigermaßen aus, wo sich die Lokalitäten befinden usw usf.

Dank Kollegen Ge’s fast schon legendärer Marchfeld Connection tun sich für meiner einer immer weitere Hotspots jenseits des blauen Stromes auf, von deren Existenz ich bis dato nicht einmal einen blassen Schimmer hatte. Hängt vielleicht auch ein kleines Bisschen mit der Überheblichkeit von uns Cisdanubianern zusammen. Wir sind ja der Meinung, dass es nach dem 2. Bezirk eigentlich (geographisch gesehen) eh nix mehr geben kann…
Naja, ich wurde jedenfalls eines Besseren belehrt!

Rocknrollcat

Rocknrollcat

Dank der sensationellen Ortskenntnis des geschätzten Kollegen Ge dauert die Fahrt ins Grüne, besser gesagt ins Stockdunkel der Nacht, die uns nach Zwerndorf, kurz vor der Slowakischen Grenze, führt, nicht all zu lange und wir erreichen das 3er Wirtshaus rund um 20:00, ohne einen einzigen Hasen überfahren zu haben, was in der Gegend, wo sich Fuchs und Hase nicht mal mehr gute Nacht sagen, fast einem Wunder gleicht.

Der 3er Wirt liegt idyllisch zwischen zwei Badeteichen, an dessen Gestaden sich dicht an dicht das kleine Glück der Kleinbadehäusler drängt. Im Hof glüht bereits der Grill, Bratwürstl und Fischburger, beides sehr zu empfehlen, dann hinein in die gute (Wirts)Stube, schön dick verraucht, rescher Charme der Schankdame, so wie es der ArGe gefällt, kein unnötiger Schnickschnack, eine kleine Bühne und Vorfreude auf die Gigs.


Frank

Frank

Frank

Frank

Frank

Frank

Frank

Eröffnet wird der bunte Reigen von Frank, der einzigen uns bereits bekannten Band des Abends (wer´s no net kennt, ruckzuck auf Youtube gehen und sich das Video zu “Hengst” anschauen, aber dallidalli!).

Sänger Roli gibt den perfekten Animateur, die Gitarren krachen durch´s Gehirn, Pop-Punk mit Schmäh, zwischendurch muss eine Gitarre getauscht werden, da war das Solo dann doch eine Spur zu ekstatisch, aber besser ist bekanntlich alles, was sich jenseits von gut und durchschnittlich befindet und das ist der Auftritt dieses Quartetts definitiv.

Frank befinden sich (leider muss man sagen) auch jenseits des Kommerzes, da sie, bis auf eine 4-Track-EP, noch nix für den begeisterten Fan zu kaufen haben. Also: ranhalten Jungs und Mädel, wir wollen Frank  daheim, im Auto und auch am Häusl hören können, wir wollen eine richtige CD!!!

Choke On Me

Choke On Me

Choke On Me

Choke On Me

Choke On Me

Choke On Me

Choke On Me

Choke on me ist eine 2013 gegründete Postpunkpoprockarollapartie, die uns professionellen Lauscher am Puls der Zeit entgangen ist, gibt´s denn sowas?

Scheinbar, da muss sich die ArGe an der Nase nehmen und besser aufpassen, denn Choke On Me spielen wunderbar flott und geradlinig, das Schlagzeug gibt ordentlich Gas, Sänger Claus Kaputto legt sich mächtig ins Zeug, die Bühne wird ein wenig zu klein für seinen Bewegungsdrang.

Und auch für Choke On Me gilt das Gleiche wie für Frank, bis auf eine bereits ausverkaufte Kassette (!) gibt es keinen Tonträger.


An dieser Stelle ein Aufruf an alle Leser: geht zu Konzerten, unterstützt die Bands eures Vertrauens, zahlt ihnen ein Bier, sprecht ihnen Mut zu, ohne diesen Künstlern wäre die Welt um einiges langweiliger und farbloser.

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Nici Vicente & The Road Runners

Als dritte und letzte Band des Abends steht die Lokalmatadorin des 3er Wirts mit ihrer Band auf der Bühne.

Nach den beiden punklastigen Vorgängern geht´s nun ein bisserl Richtung Americanarock, Akustikgitarre inklusive. Was aber nicht bedeuten soll, dass es langsamer oder gar leiser zur Sache geht. Das Quintet steht definitiv nicht auf der Bremse und so wird auch dieser Teil des Abends, besser gesagt der Nacht, mit Vollgas beendet.

Kollege Ge und ich sind uns einig: ein mehr als geiler Konzertabend, sensationelle Bands, sympathische Musiker, es zahlt sich aus, die graue Stadt zu verlassen, zumindest ab und an, und in der Peripherie nach Schätzen zu tauchen. Keep rockin´!!! (Ar)