Buben im Pelz, 2.6.2015

Künstler – Die Buben im Pelz
Anlass: Albumpräsentation “Die Buben im Pelz & Freundinnen”
Ort/Zeit: 2.6.2015, RadioKulturhaus Wien

150 bis 200 Zuseher lockte die CD-LP-Präsentation der Buben im Pelz ins wunderbar antiquierte RadioKulturhaus – viele davon wohl auch, da vorher auch noch Fritz Ostermayer und Oliver Welter als “The very pleasure” aufspielten. Doch dazu an anderer Stellen, diesen (angenehmeren) Part der Kritik darf nämlich der Herr AR übernehmen.


Die sonst durchaus geschätzten Herren David Pfister und Christian Fuchs haben sich mit dem Plan, die Kultscheibe “The Velvet Underground & Nico” aus dem Jahr 1966, ins Wienerische zu transportieren, schwer übernommen.

Nein, es ist keine Schande, an Lou Reed, John Cale, Nico und Producer Andy Warhol in den besten Jahren zu scheitern – trotzdem, wie David Pfister schon scherzhaft geahnt hat, wird der Herr Reed gestern ein wenig rotiert haben.

Das Albumcover ist mit der Knackwurst (statt Banane) ja noch gelungen, die großartige Leichtigkeit und Lässigkeit von großen Künstlern der Sechziger aus New York kam jedoch (musikalisch gesehen) leider überhaupt nicht in Wien an.

Wiewohl sich die Frontmänner Christian Fuchs und David Pfister auch bemühten und (ver-)rockten – das Ganze ähnelte für uns (und da war ich mir witzigerweise auch bezüglich Wortwahl mit dem AR einig) eher einer Aufführung einer nervösen Schulband, bei der eigentlich nur Sir Tralala und der Mann an der Trommel überzeugen konnte.

Auch Anna Attar aka Monsterheart konnte uns als “Ersatz-Nico” nicht wirklich überzeugen und wird sich demnächst hoffentlich nicht als Mireille Mathieu versuchen (kleiner Seitenblick auf die Frisur der Dame). Der Song “Tiaf wia a Spiagl” sei hier aber positiv erwähnt, wenngleich er auch als Gute-Nacht-Lied für kleine Kinder (die den Text noch nicht verstehen) verwendet werden kann.

Positiv allerdings der Auftritt von Boris Bukowski, bei dem auch ein wenig Begeisterung aufkam und sichtbar wurde, dass Bukowski derlei Material im Blut und in den Fingern hat. Fuchs und Pfister scheinbar leider nicht.

Auch die bei “Venus in Pelz” gezeigte nackte Haut zweier Damen half dann nicht mehr viel, Bier wurde den Zugaben vorgezogen.


Der Pelzmantel ist den Buben mindestens 2 Nummern zu groß. Weder Knackwurst noch Banane. Schade.
(Ge)

Buben im Pelz + Monsterheart

Buben im Pelz und Boris Bukowski