Worried man and worried boy, 17.4.2015

Künstler: Worried Man & Worried Boy

Datum: 17.4.2015, 21.00h

Ort: Gasometer

Anlass: The first waltz, Galanacht im Gasometer

Es muss in den 1970ern gewesen sein, als der kleine Ge bei Verwandten zu Besuch war und die liebe Familie sich -mehr oder minder- das Maul über die damals gerade aktuellen Texte der Worried Men Skiffle Group zerriss. Ob es jetzt thematisch “Da Mensch is a Sau” oder “I bin a Weh” war – keine Ahnung mehr.




Nachdem der Stoff im progressiven Radio damals ab und an gespielt wurde und die Melodien dazu sehr eingängig waren, reichte es für die Skiffle-Group (Skiffle war in den 1950ern ein sehr populärer Musikstil) sogar für die damals noch sehr schlagerdominierten Charts. Und für mich ist die Skiffle-Group neben Ambros (und später Danzer, der in den frühen 70ern eher noch textete) eigentlich ein Miterfinder des Austropop. Ob man diesen Begriff nun mag – oder nicht.

Songs wie “Glaubst i bin bled” (Text: Konrad Bayer!), “I bin a Wunder”, “Da Mensch is a Sau”, “Da schenste Maun von Wien” oder “I bin a Weh” (mit dem eingängigen “wauns a Weh brauchts, ruafts mi au”) waren Wegbereiter für eine neue Generation von Musikern – die dann ca. 10 Jahre später mittels NDW kräftig abkassieren konnten. Marianne Mendt? Diesbezüglich ziemlich zu vernachlässigen…

Für die 1960 von Herbert Janata und Gerhard Richter gegründete Worried Men Skiffle Group reichte es dann aber ab Mitte der Siebziger nicht mehr wirklich für große Hits (Richter war 1976 in die USA abgebogen), die Combo trat aber weiter auf. Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzent, Vorstadtbeisl, Heuriger, Festivals & Co. – bis im Sommer 2014 dann das Aus folgte. Fette 54 Jahre – alle Achtung.

2014 aber schon eine Art Neuanfang, der 2015 auch zu einem Tonträger und einigen Konzerten führte: Herbert Janata macht gemeinsame Sache mit Sohnemann Sebastian – und das führte die beiden Herren auch ins Gasometer.

Über das Konzert selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen:
Sebastian Gitarre und braver Gesang, Herbert Janata Gitarre, originelle Klänge und besserer Gesang (ist ja auch sein Liedgut) – Jung und auch ganz schön viel Alt freuten sich insbesondere mit Herbert Janata, der endlich wieder einmal von ein paar tausend Menschen spielt und auch sichtlich genoss, dass sein Sebastian an seiner Seite stand.

DER Höhepunkt des Konzerts war aber eindeutig Der Nino aus Wien, mit dem die Janata-Buben schon im Vorfeld “Der schönste Mann von Wien” vertont hatten. Plötzlich war das Publikum viel deutlicher da und der Nino vesteht es auch, wunderbaren Dialekt zu singen – der Basti muss da wohl noch etwas dran arbeiten, der Nino ist halt ein echter Hirschstettner…

Vielleicht ein wenig mehr mit dem Papa üben – und das Umfeld von “Ja Panik” (wo Sebastian Janata seit 2006 die Drums bedient) in Berlin dient ja wohl nicht dem Wiener Dialekt. Der böse Ar konnte sich übrigens auch nicht verkneifen, Ja Panik als die heimischen Blumfeld zu bezeichnen. Gar ned nett – aber vielleicht so falsch auch wieder nicht;-)




Das Konzert war aber jedenfalls die Bezeichnung “nett” wert.
(Ge)

Worried Man und Worried Boy und Der Nino aus Wien

Worried Man und Worried Boy und Der Nino aus Wien

Worried Man und Worried Boy

Worried Man und Worried Boy live

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