Landpartie in Greifenstein mit Mulatschak
Es gibt Locations, da spielen Musiker ganz einfach gerne – weil’s quasi ein Heimspiel ist.
“Daham” sind Tini Trampler und ihre Musiker (eine bunten Mischung aus den Playbackdolls und der Formation Tini Trampler und das Dreckige Orchestra) zwar eindeutig eher in Wien (und nicht in Greifenstein) – doch es gilt ja auch oft: “Dort wo meine Freind san, do bin i daham”.
Das schien schon im Vorfeld auf das “Friedel Gastro” (herrlicher Name, nebstbei bemerkt) beim Donaualtarm Greifenstein (gleich unter der gerade disponiblen Burg Greifenstein) zuzutreffen – also wagte die halbe ArGe mit halben Nachwuchs verstärkt (Kamera!) die Reise in unbekannte Gefilde.
Dass sich so etwas auszahlen kann, bewiesen heuer schon mehrfache Ausflüge zum 3-er-Wirtshaus Pepi Helms in Zwerndorf, das Risiko war aber ob der schon mehrfach gesehenen Playbackdolls und der feinen Wetterprognose sowieso nicht hoch.
Vor Ort angekommen, fielen jedigliche Restbedenken weg: Gut gelaunte, liebe Menschen (viele davon auch MusikerInnen), ein netter Platz am Donau-Altarm (quasi die noblere Donauinsel für die Greifensteiner) und eine originelle Location, eben das “Friedel Gastro”, an ruhigeren und sonnigen Tagen wohl für die Ausflügler und Badenden gedacht.
Bunter Geburtstagsabend mit Tini Trampler & Co.
Schon beim Einspielen war ersichtlich: Da wurde fein mobilisiert! Alle Sitzplätze voll und dazu noch ein Haufen Leute am Platze – ein ausgesprochen gut besuchtes Konzert startete fast pünktlich.
Frontfrau Tini Trampler hat -wie üblich- um sich eine feine Auswahl an feinen Musikern geschart, der Star des Abends aus der großen Band war aber heute eindeutig Geburtstagskind Stephan Sperlich, dem Tini anfangs des 2. Parts auch ein liebliches Ständchen widmete.
Schon in der ersten Konzerthälfte war rasch klar: Da passen heute Sängerin, Band, Location und Publikum aber sowas von zusammen!
Tini als hyperaktive Frontfrau (da war die Bühne fast zu klein) plus exzellente Musiker (wiewohl in dieser Formation gar nicht eingespielt, das ist bei feinen Musikern aber wohl fast wurscht) und dazu noch ein begeisterungsfähiges Publikum: Da war Stimmung und Jubel schon im “Sonnenuntergangspart” ausgesprochen leiwand.
Dazu einige launige Sprücherln vom Friedel (Gastronom), der das Gratiskonzert mit dem Hut dann eindrucksvoll versilberte und gute Laune, wohin man schaut.
Nach dem Geburtstags-Song für Stephan und 2 ruhigen Nummern ließen es die MusikerInnen dann krachen: Den Sound der Formation Tini/Playbackdolls/Dreckiges Orchestra kann man ohnehin nicht wirklich einordnen – Chanson, Pop-Rock, Blues etc. wird da beinhart und stimmig mit Walzerklängen, psychedelischen Klängen aus dem Theremin oder feinen Gitarrenriffs gemischt. Bunt, aber stimmig.
Der kleine Tanzboden, der im ersten Part noch leer blieb, füllt sich ruckzuck (und wieder zeigen uns die Frauen, dass sie sich ungenierter und besser bewegen), die Stimmung wird noch besser und besser, der Friedel Gastro wird zwischenzeitlich ob Getränke- und Essensverkauf fast reich;-)
Die Songs scheinen dem Publikum schon durchaus bekannt zu sein, es wird fleißig mitgesungen (kaum gegröhlt) und Amor schießt seine Pfleile massenhaft nach Greifenstein. Mulatschaknähe wird erreicht.
Tini stellt uns die Band dazwischen noch ca. 3x vor (warum? zurecht!), der Abend kann als rundum höchst geglückt bezeichnet werden (wiewohl ich ob herrschender 0,5-Promillegrenze die Verlängerung schwänzen musste).
Wer lebendige, bunte Menschen leben sehen möchte, dem sei an dieser Stelle ein Tini/Playbackdolls/wasauchimmerfüreinorchestra-Konzert beim Friedel höchst empfohlen.
Star des Abends 2: Die Menschen, die dort waren.
(Ge)