Fritz Ostermayer und Sir Tralala, 1.9.2017, 3erWirtshaus, Zwerndorf

Gott ist ein Wirtshaus – Fritz Ostermayer und Sir David

Fritz Ostermayer im 3erWirtshaus

Fritz Ostermayer im 3erWirtshaus

Es gibt Abende, da muss man um dessen Unterhaltungsgehalt nicht bangen: Wenn der Sir Tralala den Fritz Ostermayer ins -führerscheinentzugs- und wildschweinquerungstechnisch leider eher ungünstig gelegene- Zwerndorf ins 3er-Wirtshaus von Pepi Helm lädt, ist dem bei Möglichkeit unbedingt Folge zu leisten und man freut sich sogar über die regenbedingte Absage einer (an und für sich eh leiwanden) Grillparty, die man am gleichen Tag zu geben hätte.

Nun denn – es wäre angerichtet: Fritz Ostermayer hat den Weg ins letzte Winkerl von Niederösterreich geschafft und wärmt einmal bei Speis und Trank auf, Wirt Pepi Helm gibt zum musikalischen Aufwärmen 2 seiner feinen Songs wieder und erzählt uns auch über die Geschichte des Wirtshauses (eine Familiengeschichte), welches da heute programmatisch vom Atheisten-Sir “Gott” genannt wird.
Es ist wieder einmal ein guter Wirtshausgott, der diesen Abend in Zwerndorf für die Vibes sorgt – das merkt wohl auch der gut gelaunte Fritz Ostermayer sehr bald: So mancher Freund, so mancher Fan, so mancher Interessierte oder Neugierige ist da in die Stube des Pepi Helm gekommen und gespannt und offen hört man sich den weiten/breiten Klangbogen an, den Fritz Ostermayer da in seinem Apfel mitgebracht hat (selbst eingespielt!!!) und welchen er mit seiner so genialen Radiostimme durchaus auch gefällig (wiewohl nicht wirklich göttlich) und jedenfalls beseelt besingt.

Fritz Ostermayer und Sir Tralala

Fritz Ostermayer und Sir Tralala

Vom ganz individuellen Ostermayer-Schlager über gesampelten alten Eskimofrauengesang  (die hießen damals wirklich so;-) bis hin zu allerfeinst eingedeutschten Weltnummer-Coverversionen von John Cale, Lee Hazelwood oder den Beasts of Bourbon – es kommt vor Ort so ziemlich alles pipifein an.

Auch dem Fritz Ostermayer taugt’s: Hin und wieder eine kleine Zote, da und dort ein Fluch – however, da kann heute nichts, aber auch wirklich nichts, falsch laufen.

Ein Heimspiel für den Fremden.

Aber höret doch selbst ein wenig in den Abend rein:



Meister Ostermayer holt sich zu den letzten Songs dann auch noch den alten Kollegen aus Zeiten der “Neigungsgruppe Sex, Gewalt und Gute Laune” auf die Bühne: Der wird seitens Ostermayer natürlich Sir genannt, in Zwerndorf ist der Sir hingegen eher als David bekannt und wird dergleichen benannt.

Sir Tralala - David Hebenstreit

Sir Tralala – David Hebenstreit

Es wird noch ein Stückchen feiner, noch launiger – und schließlich begibt sich Fritz Ostermayer nach mehrmaliger Vorankündigung (dafür gab es dann keine Zugaben) doch von der Bühne und darf nun endlich auch an einer Zigarette ziehen, die er sich interessanterweise on stage nicht gönnt.

Kurz entsteht ein kleines Loch im Raume – und da springt natürlich gleich der Sir Tralala-David hinein, lässt sich gar nicht lange bitten und schenkt uns noch ein paar feine Lieder und Schmähs ein. Schon wieder ein Heimspiel.

Finalement drängt sich auch noch der in ganz Gänserndorf und Umgebung bühnengesperrte Herr Extremhirsch auf die Bretter – was angesichts der stimmlichen und musikalischen Untermalung seitens Sir bei der wunderbar umgedichteten Lennon-Nummer “Working class hero” durchaus auch noch eine weitere Bereicherung des Abends darstellt.
Ein ausgesprochen leiwander Abend mit großartigen Haupt- und Nebendarstellern im Gottes-Wirts-Haus zu Zwerndorf.

Amen.

(Ge)