Nino’s Boheme
Ins Cafe Stadtbahn (wo wohl Cafe sehr selten getrunken wird) zu Währing (Gersthof) lud Friedl Preisl zum Finale des ausgesprochen gelungenen Musik.Fest.Währing – und niemand geringerer als der Nino aus Wien sollte den Abschlussevent bestreiten.
Ein würdiger Rahmen – das Cafe Stadtbahn ist nämlich eine ausgesprochene Lokal-Rarität (vergleichbar mit dem Ku-Ku, dem Arena-Beisl, dem alten Chelsea etc.), in welcher gut und gerne auch das “Drehbuch” vom neuen Nino-Song “Deine Boheme” (mein Lieblingssong der neuen Scheibe “Wach”) laufen könnte.
Für “Deine Boheme-Feeling” war am Sonntagabend aber kein Platz – etwaige seitens Nino Besungene hätten wohl ob des großen Andrangs sehr rasch ihr Wohn- und Arbeitszimmer (das Lokal) verlassen.
Es war somit kein Fehler, schon 1,5 Stunden vor Konzertbeginn anzutanzen – die letzten freien Sesseln wurden organisiert und -weil grad Zeit war- auch gleich der ebenfalls anwesende Alex Miksch zum Portrait für die ArGe gequält.
Dem Nino haben wir extra einen schönen Apfel mitgenommen (mit dem Hinweis, dass er jüngst im TV nicht sehr frisch gewirkt hat – und wir haben ja auch genau den grauslichen Tourplan der letzten Tage gesichtet, da hilft man gerne mit Altersweisheiten) – mit Grauen wendet er sich ab, als wärs Spinat. So ein Schlimmer, der!
Um 21h ist das -gar nicht so kleine- Cafe Stadtbahn aber sowas von bummvoll, auch vor der Lokalität hängt noch eine Menschentraube.
Nino legt gleich einmal mit einigen Nummern aus dem neuen Tonträger “Wach” los – obwohl von der letzttägigen Oxentour wohl etwas gerädert (und keinen Apfel gegessen), scheint die Spielfreude groß.
Es ist ein Heimspiel: Auch wenn Gratiskonzerte in den hinteren Reihen immer ziemlich laut sind (siehe Video) – vom Währinger Bobo, über Nino’s Stammpublikum bis hin zu Menschen, die sogar wir als “älter” bezeichnen dürfen, lauscht fast jeder aufmerksam den Songs, mehr und mehr lässt sich das Publikum in Nino’s Seelenwelt reinfallen, Augen zu, lächeln, mitsingen.
Textsicher ist nur der Nino, der sich hier und jetzt sichtlich wohl fühlt und ich glaube, ein Dauerlächeln-Grinsen zu erkennen.
Kleine Magie, große Songs.
Neben “Wach” kommt auch die Scheibe “Adria” häufig zum Einsatz, der wohl produktivste Liedermacher (der seine Songs auch veröffentlichen darf) aus Österreich spielt sich heute eher durch jüngeres Material, aber auch “Klassiker” wie “Plurabelle”, “Du Oasch” oder “Es geht immer ums Vollenden” gehen sich aus.
Auch wenn die Getränkeversorgung im Publikum um Platznot (heiß isses auch!) nicht ideal funktioniert – das Musikgebräu des Nino fährt gewaltig ein, es ist ein ausgezeichneter Abend.
Und weil es ja immer doch ein wenig ums Vollenden geht, haben wir alte Gesundheitspäpste dem Nino den Apfel dann doch noch mit auf die Reise gegeben;-)
(Ge)